Das Wetter hält sich nicht an meine Drohungen und an mein Flehen. Es bleibt weiterhin grau, naß und öde öde öde.

Dagegen kämpfe ich jetzt an mit einem Blumenaquarell voller Blüten, auf die ich warte, die ich bald im Original zu sehen hoffe. Und ich erfreue uns mit einem blumigen Gedicht. Dafür bemühe ich den Herrn Geheimrat von Goethe, der, mit den Liebschaften und den emotionalen Texten. Ein Tausendsassa mit vielen Fähigkeiten und der seiner wichtigen Ämter müde, sich irgendwann mal nach Italien aufmachte und dort einfach zwei Jahre blieb.

 

Dieses Gedicht hier heißt "Blumengruß". Ja, wie sinnvoll! Es wird in der Gedichtsammlung gelistet unter Lieder, es gibt auch noch "gesellige Lieder", aber nein, unseres hier ist eben nur ein Lied, allerdings ein romantisches. Ich bilde mir jedoch ein, auch ein gewisses Augenzwinkern Goethens zu sehen, denn die vermeldete Summe, dessen, was er tut, erinnert an Angler: Deren Fische werden im Rückblick auch immer größer (habe ich jedenfalls mal gehört). Ich wünsche also zehntausendmaliges Vergnügen. Hier kommt es...

 

            Blumengruss

Der Strauß, den ich gepflücket,

Grüße dich vieltausendmal!

Ich habe mich oft gebücket,

Ach, wohl eintausendmal,

und ihn ans Herz gedrücket

wie hunderttausendmal!

 

Johann Wolfgang von Goethe

Viele Grüße

Katja