Fünf Fragen am Fünften ist eine Mitmachaktion von Nic, die den Blog " Luzia Pimpinella" (klick) betreibt. Seit Januar stellt sie immer am 5. jedes Monats Fragen, mit denen man gut über sich selber reflektieren kann. Los geht es:

1.  Mit welchen berühmten Persönlichkeiten möchtest Du gerne ein Fest feiern?

Ich lade ein: Paul Klee, genialer Künstler, konnte beidhändig malen, war Meister am Bauhaus. Er war erfinderisch, hat ständig neue Techniken ausprobiert und ich finde ihn und sein Werk großartig. Die Malerinnen Angelika Kaufmann, sie war schon bekannt und berühmt im 18. Jahrhundert und lebte später in Rom. Helen Frankenthaler, erreichte künstlerische Berühmtheit in der abstrakten Malerei in den 1950er Jahren. Niki de St. Phalle, kennt jeder, der an die Nanas denkt. Helen, Niki und Angelika, verratet mir Eure Geheimnisse!

Donna Leon und Andrea Camilleri, schreiben Krimis, die in Italien spielen und leben da auch (zumindest meistens).

Rio Reiser, wir brauchen auch Musiker, aber keine Schnulz- und Sulzsänger. Reiser hat immer den Mund aufgemacht und politisch gedacht. Kann ich mir noch mehr aussuchen? Heinrich Böll und Luise Rinser. Und Karl Förster, der Garten- und Staudenpapst, der auch in der DDR unverdrossen seinen pflanzlichen Neigungen nachging und wunderschöne Gärten geschaffen hat. Lenné und Piet Oudolf der eine Generaldirektor der preußischen Gärten und prägend für Potsdam, der andere der Star der Gartengestaltung. Als darstellende Künstlerin Meryl Streep, sie hat mit Sicherheit auch jede Menge zu erzählen.

Auf der Leinwand gestalten, Spannendes schreiben, darstellen und mit Pflanzen Bilder erstellen, das können meine Gäste und das passt alles zusammen. Für mich zumindest wäre das sehr interessant.

Da haben wir genug miteinander zu sprechen, zu diskutieren, zu staunen und zu lachen. Und natürlich zu feiern.

2.  Singst Du laut im Auto, wenn Du alleine unterwegs bist?

Manchmal. Ich bin oft damit beschäftigt zu schaue, ob schon was blüht, wie die Sonnenstrahlen durch die Wolken fallen usw., dass Singen zu kurz kommt. Anders ist es auf der Autobahn, das ist dermaßen langweilig, dass Singen eine gute Alternative ist, mit CD, aber ohne Radio.

3. Gibt es Sprüche oder Redewendungen, die Du oft benutzt?

Von meinem Vater kenne ich den Spruch mit dem „Prinzip“. Egal, wie unsinnig, Hauptsache „Prinzip“. Ich versuche das daher zu vermeiden. Generell versuche ich sprachliche Banalitäten zu umgehen, das klappt aber nicht immer. „Abwarten und Tee trinken“ oder „Keine Rosen ohne Dornen“ kann man also durchaus mal von mir hören.

Für mich selber gilt: „Dat löpt sech allens torecht.“ Das ist Plattdeutsch für „das wird sich schon alles alleine regeln“: Das kommt alles wieder in Ordnung. Bleib gelassen, bis sich die Dinge wieder beruhigt haben, was zunächst schlimm scheint, muß es nicht sein. Du hast es in der Hand, wie Du die Sache/ die Person betrachtest.

4. Glaubst Du, dass es Menschen gibt mit einer grundsätzlich positiven oder auch negativen Aura?

Das ist eine schwierige Frage, die das Basiswissen aus dem Grundkurs der Philosophie bei weitem übersteigt (und an dem ich überdies nicht teilgenommen habe). An der Frage werden sich auch schon viele schlaue Menschen versucht haben, und vermutlich sind etliche daran gescheitert.

Was mich im Moment umtreibt, ist, dass es im Moment so viele Messerstechereien gibt. Bei uns im Ort wurde eine junge Frau lebensgefährlich verletzt – und wir wohnen in einem ruhigen wohlsituierten Ort. Ich finde diese Taten unentschuldbar, genauso wie z.B. Kindesmissbrauch oder Handel mit Kindern. Ebenso verachtenswert sind Diktatoren und deren willfährige Handlanger. Aber die Frage, ob die nur und ausschließlich böse sind oder eben eine grundsätzlich negative Aura haben, kann ich für mich nicht abschließend beantworten. Sind Diktatoren nicht auch manchmal nett, zum Schäferhund, zum Enkelkind usw.?

Plant jemand, der mich grummelig anschaut, mich zu ermorden, oder ist der gerade geistig ganz woanders, weil der Kopf weh tut, etwas schief gelaufen ist und es gestern zwischenmenschlich im Bett auch nicht so nett war? Kann ich hundertprozentig sagen, dass diese Menschen generell negativ sind?

Ebenso kann ich es auch nicht für die positive Aura benennen. Ich kannte mal eine Frau, die hat immer gelacht, aber das war gar nicht so fröhlich, wie ich irgendwann gemerkt habe, sondern unsicher. Als es dann mal nicht so gut lief, war dann auch Schluss mit fröhlich. Oder die Bekannte, die immer goldig und reizend ist, nichts Schlimmeres im Fernsehen sehen kann als schnulzige Filme: Das wirkt ja alles supernett und positiv, aber wer immer alles von sich schiebt, ist oft auch nicht in der Lage, sich den Problemen zu stellen oder anderen zu helfen. Ist das eine positive Aura oder machen die sich auch manchmal etwas vor (und uns auch)?

Auf jeden Fall gibt es Menschen, mit denen der Umgang leichter ist. Es gibt aber auch Menschen, die eine Anlaufzeit brauchen und die sind dann hinterher diejenigen, mit denen man am liebsten Zeit verbringt und auf die man sich am besten verlassen kann.

Ich glaube, es gibt nichts Grundsätzliches und niemand weiß, wie er/sie reagieren würde, wenn das eigene Leben oder das eines Familienmitgliedes bedroht wäre und ob dann auch die unglaublich „positive Aura“ daran glauben müsste. Zu Zeiten der Weltausstellung Expo 2000 in Hannover hat mich eine Kolleginfreundin durch den Themenpark „Planet of Visions“ geführt. An einer Stelle konnte man Wünsche für die nächsten Jahrzehnte eingeben und ich schrieb „Frieden auf Erden“ (ziemlich platt, aber es kam mir als erstes in den Sinn). Die Kolleginfreundin sagte, dass um die 80% der Besucher ähnliches oder gleiches geschrieben hatten. Das hat mich erstaunt und gefreut. Ich glaube, ich kann also sagen, dass es zumindest Menschen mit hauptsächlich positiver Aura gibt – und das ist auch schon eine ganze Menge!

5. Was machst Du meistens um drei Uhr nachmittags?

Ich verfolge keinen genauen Plan. Um Moment mache ich das, was dran ist oder auch wozu ich Lust habe.

Viele Grüße, Katja