Fünf Fragen am Fünften August
Fünf Fragen am Fünften ist eine Mitmachaktion von Nic, die den Blog " Luzia Pimpinella" (klick) betreibt. Seit Januar 2018 stellt sie immer am 5. jedes Monats Fragen (und hat auch 2019 noch Lust dazu), mit denen man gut über sich selber reflektieren kann. Los geht es:
1. Wie oft beginnst Du einen Satz mit "als ich so alt war wie Du..."?
...oder "als ich so alt war wie Sie..." - eigentlich nicht so oft. Neulich habe ich mal einer jungen Frau erzählt, was man alles so umsonst oder tolles bekam in den 80er Jahren (ja, auch mein Jahrzehnt), z.B. Vitamin B oder bestimmte Zahnpasta auf Rezept, 10 % Zinsen auf Zertifikate (!), keine Rezeptgebühr, nicht doppelt so hohe Preise durch den Euro, Lebensversicherungen, die noch etwas einbrachten, sensationelle Zinsen bei Tagesgeld und so weiter und so fort. Damit macht man junge Menschen neidisch, auch wenn es nicht beabsichtigt ist...und ich merke dann manchmal, wie sich ein leichter Frust in mir breit macht. Zuzuschauen, wie sich mein Geld vermehrt und mich entspannt zurück lehnen, das wäre schon was, das habe ich schon erlebt und will es wieder!!!. Mit Ratschlägen dieses Tenors halte ich mich lieber zurück, am wichtigsten noch ermuntere ich das zu tun, wofür mir damals die Traute fehlte.
2. Was war Deine größte Dummheit?
Oder eine meiner vielen Dummheiten? Die lassen sich nicht zählen. Generell bedauere ich im nachhinein, wenn ich mich anderen gegenüber nicht richtig verhalten habe, damals fand ich es richtig, aber so mit den Jahren...das hätte ich anders regeln können. Ich habe mich oft fast "fertig" gemacht für vermeintliche Fehlentscheidungen (z.B. Warum bin ich nicht Beamtin geworden? Na, warum sollte eine Frau mit künstlerischem Studium denn Beamtin werden?), das führt aber zu gar nichts. Ich mußte das mühsam lernen und versuche nun, vermeintliche oder echte Dummheiten als Lernmotivation zu betrachten.
3. Kommst Du immer zu früh, zu spät oder genau rechtzeitig?
Ich komme doch nicht zu früh irgendwo an, das nervt. Damals, "als ich in Deinem Alter war", da kam ich immer zu spät. Rannte mit hängender Zunge hinter Bussen her, kam ein Stündchen später und es hat immer recht pressiert. Einmal, als ich nicht ganz so spät bei einer Freundin ankam, meinte sie, sie hätte nicht damit gerechnet, mich so früh zu sehen und wäre noch nicht fertig. Dies war mir höchst peinlich und seitdem bin ich sehr viel besser geworden. Allerhöchstens das akademische Viertel reize ich noch aus.
4. Mit wem verbringst Du am liebsten einen freien Tag?
Ich mag gerne mit mir zusammen sein. Ich langweile mich selten, nur wenn ich von anderen (für mich) uninteressant belabert werde oder ich sinnlose Tätigkeiten erledigen muss. Dem würde ich am freien Tag jedoch entsagen und dann können wir (ich und ich) es uns gut gehen lassen.
5. Welches legendäre Fest wird Dir in Erinnerung bleiben?
Feste und Parties gab es. Einige sind mir in Erinnerung geblieben. An das Festa del Redentore (Fest des Erlösers) erinnere ich mich gerne. Es findet immer im Juli in Venedig statt und zwar seit 1577. Venedig wurde von der Pest befreit und zum Dank baute man die Erlöserkirche (entworfen von Palladio) auf der Insel Giudecca. Es gibt dann eine Pontonbrücke über einen Teil des Canal Grande, den Canale di Giudecca und das Becken von San Marco. Einmal übers Wasser wandeln.
Überall ist was los, an den Ufern sind bunte Lichter und Büdchen, die Venezianer fahren mit ihren Booten umher und spät am Abend gibt es ein riesiges Feuerwerk. Und da sind natürlich auch Touristen, aber auch sehr viele Venezianer.
Danke fürs Lesen und viele Grüße, Katja